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ältere Erwachsene - psychische Erkrankungen

Abnehmende körperliche und soziale Ressourcen, ein kritisches Lebensereignis oder biografische Übergänge führen im Alter zu Veränderungen, vielfach verbunden mit dem Erleben von Verlust. Neben äusseren Anpassungen wird auch die innere Anpassung an die veränderte Situation notwendig.

Eine andere wichtige Entwicklungsaufgabe im Zusammenhang mit den vielfältigen Veränderungen im Alter ist die situationsbezogene und existenzielle Sinnsuche.

Psychische Krankheiten sind nicht mit einfachen Modellen zu erklären. Viele Faktoren spielen mit, wenn die Psyche aus dem Gleichgewicht gerät. Auslöser für eine psychische Krise oder Erkrankung ist meist ein kritisches Lebensereignis oder eine Belastungssituation, etwa in der Partnerschaft oder in der Familie. Aber auch zunehmende körperliche Krankheiten und Gebrechlichkeit oder die Auseinandersetzung mit dem nahenden Sterben und dem eigenen Tod können psychische Erkrankungen auslösen.

Betroffene denken manchmal, sie seien selbst schuld an ihrer Erkrankung. Auch nahe Angehörige wie Partner*innen oder Kinder quälen sich mit Schuldgefühlen. Das ist verständlich, aber fachlich nicht begründet. Psychische Erkrankungen sind nicht selbstverschuldet und nie sind nur einzelne Personen dafür verantwortlich.

Psychische Erkrankungen sind gut behandelbar und oft auch heilbar. Bei vielen Menschen tritt eine Erkrankung nur einmal im Leben auf. Es stimmt also nicht, dass jemand, der einmal psychisch krank ist, dies für den Rest seines Lebens bleibt.

Sucht- oder Abhängigkeitserkrankungen werden auch zu den psychischen Erkrankungen gezählt und sind häufig. Sowohl Substanzen (vor allem Alkohol, Medikamente, Drogen und Tabak) sowie Verhaltensweisen (zum Beispiel Glücksspiel) können abhängig machen. Der Weg aus einer Sucht ist nicht leicht, aber in vielen Fällen möglich. Wichtig ist, dass über das Suchtproblem gesprochen wird. Eine Suchterkrankung beeinflusst alle Lebensbereiche: Sie hat körperliche, psychische und soziale Folgen. Sucht- oder Abhängigkeitserkrankungen sind für die Angehörigen meist sehr belastend.

Die Kampagne «Wie geht's dir?» will dafür sensibilisieren, dass es wichtig und richtig ist, auch über psychische Erkrankungen offen zu sprechen. Sie will dazu beitragen, dass Betroffene weniger ausgegrenzt werden und sie will Wissen über psychische Erkrankungen verbreiten um so negative Vorurteile abzubauen. Die Kampagne trägt mit konkreten Gesprächstipps dazu bei, dass das Sprechen über psychische Erkrankungen leichter fällt...

Besuchen Sie die Website der Kampagne «Wie geht's dir?»

Ab wann man «älter» ist, lässt sich natürlich nicht genau festlegen, dies ist auch eine Frage des Blickwinkels. Abers es gibt schon relativ früh körperliche Veränderungen, die zum Beispiel einen Einfluss auf die Wirkung von Alkohol haben. Ab etwa 50 Jahren sinkt der Wasseranteil im Körper. Dies führt unter anderem dazu, dass Alkohol stärker wirkt. Er kann deswegen rascher zu körperlichen Schädigungen führen und auch eine Abhängigkeit kann sich schneller einstellen.

Mit dem Älterwerden erleben viele Menschen auch mehr Belastungen, z.B. wegen Einsamkeit oder Krankheiten. Diese Veränderungen können dazu führen, dass Alkohol auch getrunken wird, um sich zu entlasten oder besser zu fühlen. Benzodiazepinhaltige Beruhigungs- und Schmerzmittel werden wegen psychischer Belastungen oder körperlicher Schmerzen häufiger an ältere als an jüngere Menschen verschrieben. Werden sie zu lange eingenommen, können sie zu schweren Problemen und insbesondere ein eine Abhängigkeit führen.

Weitere Informationen finden hier.

So wertvoll die Betreuung von Angehörigen ist, sie geht auch an die Substanz. Achten Sie deshalb auf Ihre eigene Gesundheit. Vergessen Sie sich selbst nicht, damit Ihre Zuwendung nicht zur eigenen Überlastung führt.

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